[63] Marie. Stadinger. Brenner.
BRENNER. Ich sage dir, Schwager, du wirst den Ritter nicht anders los, als wenn du das Mädel verheiratest. Ist sie einmal unter der Haube, wird sich seine Leidenschaft auch abkühlen.
STADINGER. Hatt ich denn etwas andres im Sinn? Das Mädel sollte den Georg heiraten, aber der Strohkopf will ja nicht.
MARIE. Ich, Vater, will aber auch nicht.
STADINGER. Du schweigst, bist du gefragt wirst.
BRENNER leise zu Marie. Sei still und laß mich gewähren. Laut zu Stadinger. Mit deinem Georg! Da ist doch aber der Konrad ein ganz anderer Mann.[63]
STADINGER. Ich kann den Burschen nicht leiden, er versteht nichts vom Gewerb, ist ein schlechter Arbeiter –
BRENNER. Du bist ihm aber Dank schuldig.
STADINGER. Ich will ihn auch belohnen.
BRENNER. Womit denn?
STADINGER. Ich will ihn am nächsten Sonntag in der Herberge freihalten.
BRENNER. Das wäre eine schöne Belohnung! Du kannst nicht weniger tun, als ihm deine Tochter geben.
STADINGER. Schweig mir nur von dem Kapitel still. Jetzt will ich erst die ganze Entführungsgeschichte klar wissen. He, Konrad! Denn gestern abend – der Ärger war mir so zu Kopfe gestiegen, daß ich mich nicht mehr auf alles besinnen kann.
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