[524] Montan, Damöt, Sylvia.
MONTAN.
Ihr Kinder seh ich euch denn stets beysammen gehn?
SYLVIA.
Ja, da Damöt[524]
MONTAN.
Ja, ja, Damöt und du desgleichen,
Es mag wohl keines gern weit von dem andern weichen.
SYLVIA.
Damöt läßt mich nicht gehn.
MONTAN.
Und das ist dir schon recht.
SYLVIA.
Damöt thut mir ja nichts.
MONTAN.
Geselliges Geschlecht!
Zu Damöt.
Und du?
DAMÖT.
Ich thu ihr nichts.
MONTAN.
Das will ich dir wohl glauben.
DAMÖT.
Nun so kannst du mir auch mit ihr zu gehn erlauben.
So oft ich mit ihr geh, führ ich sie bey der Hand;
Von ihren Schritten wird mein Auge nie verwandt.
Ich halte sie, und muß sie über einen Graben,
So pflegt sie meinen Leib statt eines Stegs zu haben;
Quer über leg ich mich und seh steif in die Höh,
Bis sie hinüber ist, und ich dann mit ihr geh.
MONTAN.
Das thust du?
SYLVIA.
Ja gewiß, er hilf mir treu in allen,[525]
Letzt war mir auf die Brust, ich weis nicht was gefallen;
Ich sucht, allein ich kam nicht tief genug hinein,
Er langt es gleich heraus. Es war als wie ein Stein,
Und drückte mich recht sehr.
MONTAN.
Ist dieses oft geschehn?
SYLVIA.
Sehr oft, er hilft mir stets, und kann es gar nicht sehn,
Wenn mir was widerfährt, und ich desgleichen nicht,
Wenn ihm etwas geschieht.
MONTAN.
Das ist zwar eure Pflicht,
Ihr Kinder, doch ihr müßt nichts stets beysammen stecken,
Was euch das schaden kann, wird euch die Zeit entdecken.
DAMÖT.
Was schaden! uns ist wohl, wenn wir beysammen sind.
Was thut mir Sylvia? Sie ist ein gutes Kind.
SYLVIA.
Damöt ist auch recht gut, laß uns doch unsre Freude.
MONTAN.
Ich gönn euch alle Lust, allein, liebt ihr mich beyde,
Und glaubt ihr noch wie sonst, daß ich durch klugen Rath
Euch unterrichten kann, wie ich beständig that;[526]
So laßt euch ohne mich niemals beysammen finden.
SYLVIA.
Montan!
DAMÖT.
Warum denn das?
MONTAN.
Ihr sollt es bald ergründen.
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