Winternacht

[44] Die lange, lange, dunkle Nacht

hab ich durchwacht,

mit Seufzen und in Tränen

tät sich mein Herz aus öder Qual

dem Sonnenstrahl,

dem Licht entgegensehnen.
[44]

Und nun es kommt – wie bleich und kalt:

es wogt und wallt

des Nebels Wahngebilde, –

zu Eis erstarrt die Träne – ach!

ein Wintertag

liegt über dem Gefilde!


Quelle:
Clara Müller-Jahnke: Gedichte, Berlin [1910], S. 44-45.
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