Von Schimpff das 274.

[175] Einer klapert stetz, wolt nit betten.


Ich liß von einem Loquebar, ein Klapperman, oder ein Schwetzer, der vil Wort in im het, der ward kranck. Nachdem und er gebeichtet und das Sacrament empfangen het, da lag er also da zů klappern und zů schwetzen, und gieng im das Mul uff und zů wie einer Wassersteltzen der Arsch. Da was ein Frau auch darbei, die sprach: ›Ach lieber Sun, ir haben Got empfangen. Ir solten betten, ein Paternoster sprechen.‹ Er sprach: ›Liebe Můter, wan ich bet, so macht es mir ein dürren Mund. Ich můß als getruncken haben, wan ich bet.‹ Wan er aber sunst schwetzet, so ward im der Mund nit dür. Also bedacht er nit, das im gůt was.

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 175.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Schimpf und Ernst
Sinnreiche Und Unterhaltende Geschichten Aus Frater Johannes Pauli's Schimpf Und Ernst
Schimpf und Ernst