Von Schimpff das 530.

[304] Ein Maus lert ire Kind.


Es lert ein Mauß ire Kind, sie solten ein Hanen nit förchten, der da kreiet und hoch daher gat und Sporn anhat und lutbrechtet: ›Aber die Katzen, die stil ligen und warten ir Zeit, die solen ir förchten.‹ Also den Menschen, den Prelaten, ein Gewaltigen, der leichet und tröwet und wil dich bringen zů dem Eebruch, zů dem falschen Eid, den förcht nit! Förcht Got, der da wartet der Stund, das du nit in seinen Zorn kumest! Darumb sprach weißlich (Daniel 13) Susanna zů den alten Bůben: ›Es ist mir besser, ich fal in euwere Hend, dan in Gottes Hand.‹

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 304.
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