54. De Gedankensün'n

[161] En Bur, de slep in gaude Rauh

Un drömt sick wat un snorkt dortau,

Un bi em lag sin Jung un Fru.

Doch endlich kamm hei an en Knast,

Dunn fohrt hei up un rep in Hast:

»Wat Dunner! Mutter, slöppst denn du?

Du, Mutter, Mutter, hür mi an!

Mi hett wat drömt, wenn dat wir wohr!«

»So mak doch keinen Larm, Jehann!

Du weckst den Jung'n mi up noch gor.«

»Mi drömte, unsern Schulten sin

Tweijöhrig Fahlen, dat wir min.«

»Na, Vader, hür! Wenn't uns ded hüren,

Denn wull w' ok glik tau Mark mit führen.«[161]

»Ne«, rep de Jung un rappelt sick tau Höcht,

Denn hei hadd hürt, wat Vader seggt,

»Ne, Vader, ne, dat kann 'ck nich liden,

Ick will up't Fahlen ümmer riden.«

»Jung«, säd de Oll, »entfamte Lümmel!

Willst du rung'nieren glik den Schimmel,

Willst du dat Krüz intwei em riden?«

Halt sick en swanken Stock von Widen,

Ward wild, ward dull

Un sleiht den Jung'n dat Ledder vull.

Quelle:
Fritz Reuter: Gesammelte Werke und Briefe, Band 2, Rostock 1967, S. 161-162.
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