[133] In dem süßen ton Jörg Schillers.
22. februar 1543.
1.
Als in Numidia
Scipio von Roma
in das herleger kame
und bei dem her vername,
das es unörnlich lebt
In leibs wollustbarkeit,
hurweis und trunkenheit,[133]
mit aberglaub und baden;
da er des volkes schaden
sach, er in trauren schwebt.
Vom leger tet er schaffen
all warsager und pfaffen,
die hurenwirt ausrot,
die bad er gar verbot;
keiner sich mer dorft salben,
verbot auch allenthalben
kuchengeret und gfeß
zu schleckerei gemeß;
2.
Gebot, daß die kriegsknecht
zu morgens aßen schlecht,
frei, steent, ungeseßen
ein schlecht und rohes eßen,
vom feuer ungekocht.
Zum nachteßen in ru
mochtens ligen, darzu
eßen brot und gemüße,
ein fleisch gesotten süße,
das man auch braten mocht.
Und er in schlechtem kleide
gieng, klagt sein herzenleide,
das sein her wer verderbt,
schant, laster het geerbt,
sich genzlich het ergeben
in ein leichtfertig leben –
beschreibet Plutarchus.
nun merk zu dem beschluß:
3.
Wan Scipio iez kem,
im herleger vernem
der landsknecht in eim haufen
groß füllen und zu saufen,
unzucht und huerei,[134]
Schentliche wert und wort,
ir balgen, mein und mort
ir gotlestern, unglauben,
ir spil, stelen und rauben,
ir mortbrennen darbei –
Was würt Scipio sagen?
er würt sie von im jagen
als gar verderbte leut.
derhalb sicht man noch heut
der kriegsleut vil verderben,
krank sein und ellent sterben,
das ir wüst leben macht,
des hab ein ieder acht.
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