Neunter Auftritt


[542] Gräfin. Gordon. Dann Buttler.


GORDON eilfertig, atemlos hereinstürzend.

Es ist ein Irrtum – es sind nicht die Schweden.

Ihr sollt nicht weitergehen – Buttler – Gott!

Wo ist er?


Indem er die Gräfin bemerkt.


Gräfin, sagen Sie –

GRÄFIN.

Sie kommen von der Burg? Wo ist mein Mann?

GORDON entsetzt.

Ihr Mann! – O fragen Sie nicht! Gehen Sie

Hinein –


Will fort.


GRÄFIN hält ihn.

Nicht eher, bis Sie mir entdecken –

GORDON heftig dringend.

An diesem Augenblicke hängt die Welt!

Um Gotteswillen gehen Sie – Indem

Wir sprechen – Gott im Himmel!


Laut schreiend.


Buttler! Buttler!

GRÄFIN.

Der ist ja auf dem Schloß mit meinem Mann.


Buttler kommt aus der Galerie.


GORDON der ihn erblickt.

Es war ein Irrtum – Es sind nicht die Schweden –

Die Kaiserlichen sinds, die eingedrungen –

Der Generalleutnant schickt mich her, er wird

Gleich selbst hier sein – Ihr sollt nicht weiter gehn –

BUTTLER.

Er kommt zu spät.

GORDON stürzt an die Mauer.

Gott der Barmherzigkeit!

GRÄFIN ahnungsvoll.

Was ist zu spät? Wer wird gleich selbst hier sein?

Octavio in Eger eingedrungen?

Verräterei! Verräterei! Wo ist

Der Herzog?


Eilt dem Gange zu.[542]


Quelle:
Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Band 2, München 31962, S. 542-543.
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