Die Eitle

[210] Reizte Schönheit keinem eigen,

Wär' das Leben

Reizend schön, ein lieblich Streben.


Gebend raubt den schönen Schein

Dem, der eh' sie gab, sich sehnte,

Die ihm hingegeben wähnte,

Sein zu werden sei ihr Sein.

Keiner darf der Eine sein;

So kann schweben

Reizend schön der Liebe Streben.


Quelle:
Friedrich von Schlegel: Dichtungen, München u.a. 1962, S. 210.
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