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[79] Ertönet, ihr Saiten,
In nächtlicher Ruh'
Und führet von weiten
Die Träume mir zu!
Schon hör' ich sie schallen
Im schwellenden Klang;
Sie füllen die Hallen
Mit Liebesgesang
Und wiegen und tragen
Den sinkenden Muth
Durch stürmisches Zagen
Auf tönender Fluth.
Die nimmer erklangen
Für Fürsten und Gold,
Jetzt sind sie gefangen
Um bitteren Sold
Und geben mit Freuden
Um kargen Gewinn[80]
Und reichliche Leiden
Ihr Köstlichstes hin.
Doch trifft auch die Lieder
Manch finsterer Blick,
Stets kehren sie wieder
Zur Herrin zurück.
O könnt' ich's ersingen,
Das goldene Ziel!
O könnt' ich's erringen
Im Schlachtengewühl!
Vergebens begegnen
Sich Leyer und Schwert;
Sie hält den Verwegnen,
Den Milden nicht werth.
Und gäb' ich für Liebe
Das Leben auch gern,
Stets bleibt er mir trübe,
Der freundliche Stern.
Gewagt und gewonnen!
Schrieb Mancher auf's Schwert;
Gewagt und zerronnen
Ist mir nur bescheert.
Doch laß' ich es wallen,
Das edle Panier,
Und soll es auch fallen,
So fall' es mit mir!
Denn würdig der Beute
Ist nimmer der Mann,
Der fliehend im Streite
Sein Leben gewann.
[81]
Mag schnell sich in Gluthen
Verzehren das Herz,
Und mag es verbluten
Im zaudernden Schmerz;
Ich nähre die Wunde,
Ich liebe mein Leid
Und lasse die Kunde
Der kommenden Zeit:
Die immer auf's neue
Das Herz ihm betrübt,
Die hat der Getreue
Noch sterbend geliebt.
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