[211] Hier, wo der Wald mich träumerisch umhüllt,
Soll zwiefach Laub die Stirne mir umwinden;
Das welke soll mein Leben dir verkünden,
Das grünende sey meiner Liebe Bild.
Denn so wie oft auf herbstlichem Gefild
An einem Zweig sich Tod und Leben finden,
So muß auch ich ein doppelt Seyn empfinden,
Da Schmerz und Lust aus einem Quell mir quillt.
Was mir des Todes heißen Wunsch gegeben,
Das schmückt allein, nur das erhält mein Leben,
Und was mich flieht, das wohnt in meiner Brust.
Schon kann ich längst nicht mehr die Gränz' erkennen,
Wo Thrän' und Lächeln, Furcht und Wunsch sich trennen –
O süßer Schmerz! o thränenreiche Lust!