Dem Edelsten

[301] Bei Uebersendung dieser Gedichte


Liesest Du im Glanz der Abendsonne

Einst von mir, ach! nur ein schwach Gedicht,

Oder fleugst in der Begeist'rung Wonne

Auf zu Deiner Höhen Sonnenlicht;


O! dann führe Dir aus Friedens-Räumen

Himmelsfreude, süsse Seelenruh,

Wie sie säuselt unter Edens Bäumen,

Hold der freundlichste der Engel zu!


Und es müsse Dir die schönste Blüthe,

Wo Du wandelst, sanft die Freude streun;

Deinem Seelenadel, Deiner Güte,

Werd' ich ewig meine Opfer weihn! –


Wisse, mehr als jedes Kranzes Wehen,

Ist, o Edler! mir Dein Beifall werth;

Mag Elisens Name untergehen,

Glücklich, wenn sie Dein Gedächtniss ehrt! –[302]

Quelle:
Elise Sommer: Gedichte, Frankfurt a.M. 1813, S. 301-303.
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