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[282] Ein Mann aus Rechterfeld, Ksp. Visbek, ging eines Abends spät zu einem großen Wasserpfluhl, welcher in der Heide und nicht weit vom Kirchwege lag, um Enten zu schießen. Als er eine Zeit lang gesessen, sah er zwei Männer auf dem Kirchwege von Visbek nach Rechterfeld gehen; wie sie ihm aber näher kamen, bemerkte er, daß es drei Männer waren, und als sie nun gar nicht mehr weit von ihm waren, konnte er wahrnehmen, daß die drei sehr lange Röcke trugen. Mit einem Male fangen die drei unter einander Streit an, beginnen zu raufen, zu stoßen und zuletzt zu schlagen, und dies dauert eine Zeit lang, bis zuletzt einer liegen bleibt. Der Jäger will nun die[282] beiden näher ansehen, ob er sie vielleicht erkennen möchte; aber sowie er ihnen recht nachblicken will, sind sie verschwunden. Er steht auf, um zu untersuchen, wo sie geblieben sind, aber den ganzen Weg hin sieht er nichts. Er geht zu dem einen, welcher auf dem Wege liegen geblieben, um ihm wo möglich zu helfen, aber auch dort ist nichts, nicht einmal Spuren sind zu finden. Auch nachher hat er von der Sache nichts weiter erforschen können.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXXXII282-CCLXXXIII283.
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