Sächsische Hymne

[623] Melodie: »Sind wir vereint zur guten Stunde.«


Singt mir das Lied vom Sachsenbrinzen,

Vom Brinzen Maximilichan,

Der ohne mit dem Aug' zu blinzen

Dem Babste zeicht den Digerzahn!

Singt mir das Lied des dapfern Streiters,

Der sich als edler Sachsensohn

Der römschen Gärche ohne weiters

Entgegengestellt mit scharfem Ton!


Wie muß der zehnte Bius scheimen

In hintertückscher Briesterwut,

Daß sich zu kiehnen Freiheitsdreimen

Erfrecht des Brinzen Löwenmut,

Der in gadollscher Männer Reihe

Der Überzeichung Blatz gewährt

Und mit der ächten deitschen Dreie

Nach altgermanscher Art verfährt!


Dein Sachsenland steht dir zur Seite

Auf diesem Freiheitsgampfesfeld,

Mein teirer Brinz! Und machste Pleite,

So bist du doch ein Glaubensheld!

Dir hat die Freiheit doch gedämmert

In diesem tückschen Briesterstrauß.

Nu komm, mei Kutester, belämmert

In das geliebte Gänigshaus!

Quelle:
Ludwig Thoma: Gesammelte Werke in sechs Bänden. Band 6, München 1968, S. 623.
Lizenz:
Kategorien: