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[308] Shaw. So ernst, wie der heiter tut, ist er gar nicht.
Der englische Schriftsteller William Gerhardi sprach einst: »Wenn eine Frau sagte, sie sei genau wie alle Frauen – die wäre anders.«
Es war einmal ein Vertrag zwischen einer Filmgesellschaft und einem Autor, der wurde von der Gesellschaft anständig und sauber erfüllt. Das war kurz vor Erfindung der Fotografie.
Nichts kommt dem Gerechtigkeitsgefühl gleich, das einen deutschen Republikaner befällt, wenn er gegen einen Stahlhelmer vorgehn soll. Wie peinlich genau er dann die Paragraphen abwägt . . . ! Aber es ist gar kein Gerechtigkeitsgefühl: es ist Feigheit und zutiefst eine innere Sympathie.
Da gab es einen englischen General, der war so unmusikalisch, daß er nur zwei Musikstücke erkennen konnte. Eins davon war God save the King.
Golf, sagte einmal jemand, ist ein verdorbener Spaziergang.
Segen des Rundfunks. Die alte Frau Runkelstein pflegte sich abends im Lehnstuhl die Kopfhörer anzuschnallen, die Musik ertönte, und dann schlief sie ein. Wenn das Programm aber zu Ende war, dann wachte sie vor Schreck auf. Und dann ging sie schlafen. Siehe die Überschrift.
»Wenn ich so viel Geld hätte«, sagte Joachim Ringelnatz, »und so viel Macht, daß ich alles auf der Welt ändern könnte, dann ließe ich alles so, wie es ist.«
Wenn ein Franzose einen Vertrag unterschrieben hat, dann hält er ihn. Doch bevor er ihn unterschreibt, macht er unendliche Geschichten, in Verlauf derer man junge Hunde kriegen kann. Und dann unterschreibt er ihn nicht. Es sind kleine Leute, wie?
Wenn ein Deutscher einen Vertrag unterschrieben hat, ist der Vorfall für ihn erledigt, und er ist höchst erstaunt, wenn er ihn nun auch noch erfüllen soll. Dann gibt es ein großes Lamento und viel Geschrei der Rechtsanwälte. Aber er unterschreibt jeden Vertrag. Es sind großzügige Leute.
Es gibt so wenig brauchbare Buch-Kritiken, weil jeder Schriftsteller[308] fälschlich annimmt, er könne, weil er Schriftsteller ist, auch Kritiken schreiben.
Bei den großen Schneidern liegen manchmal Empfehlungen von Schustern und Hemdenmachern herum. So sehn unsre Buchkritiken aus.
Wenn die geliebte Frau mit einem andern Mann flirtet, erscheint sie uns leise lächerlich. Die Steine des Kaleidoskops, das wir so gut kennen, geben ein neues Bild; wir sehn sie zum erstenmal gewissermaßen von der Seite. Eifersucht macht kritisch. Wenn Männer mit einer für sie neuen Frau beschäftigt sind, gilt das natürlich alles nicht.
Nähme man den Zeitungen den Fettdruck –: um wieviel stiller wäre es in der Welt –!
Es gibt eine Frage, die stellt nur ein Deutscher. Wenn dich die Leute besuchen, dann nimmt dich jener unter den Arm, raucht einmal an seiner Zigarre und sagt: »Sagen Sie mal – was zahlen Sie hier eigentlich Miete?«
Ist doch auch interessant.
Die Presse wäre viel weniger unausstehlich, wenn sie sich nicht so grauslich wichtig nähme.
Wenn ein Kommunist arm ist, dann sagen die Leute, er sei neidisch. Gehört er dem mittleren Bürgertum an, dann sagen die Leute, er sei ein Idiot, denn er handele gegen seine eignen Interessen. Ist er aber reich, dann sagen sie, seine Lebensführung stehe nicht mit seinen Prinzipien im Einklang.
Worauf denn zu fragen wäre: Wann darf man eigentlich Kommunist sein –?