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[136] Die Vorigen und Roderigo hernach Masaniello.
RODERIGO. Jhr Eminentz haben schönsten Danck vor die getreue Sorgfalt / welche diese Zusammenkunfft befördert hat; solten wir zu wenig seyn / alles danckbarlich zu bezahlen / so werden jhre Königl. Majestät zu der Vergeltung desto geneigter seyn.
PHILOMARINI. Jhr Excellentz haben meine geringschätzige Sorgfalt nicht so hoch zu rühmen: giebt GOtt beßre Zeit / so wird mehr davon zu reden seyn. Itzo belieben jhr Excellentz den erhöhten Ort ein zunehmen / damit ich den General von der Gemeine gebührend empfangen kan.
RODERIGO. Ich verstehe es gar wohl.
Er setzt sich oben bey dem Altar / und hiemit wird inwendig mit Violinen gar sachte Musiciret / daß man die Reden wohl verstehen kan / also komt Masaniello, und nach jhm seine Bedienten / welche sich allmählich an der Wand auf der lincken Seiten herum ziehn.
MASANIELLO. Jhr Eminentz / hier kom ich in das offentliche[136] Gottes-Hauß / und wil vernehmen / was vor ein Grund von der Neapolitanischen Freyheit in dieser Kirche soll geleget werden.
PHILOMARINI. Glückselig sey die Stunde / da ein solches Werck wird vollzogen werden: Und glückselig sey die Person / welche so viel Mühe und Arbeit dadurch ausgestanden hat.
MASANIELLO. Es ist ein grosses Werck / darüber die gantze Stadt frolocken muß. Jhr Eminentz hören / wie hoch sich das Geschrey erstreckt.
Inwendig wird geruffen: Glück zu dem Könige in Spanien. Letzlich rufft einer zur Scene heraus / aber ohne Zoll.
PHILOMARINI. Es ist ein gutes Zeichen / daher wir etwas glückseliges muthmassen können: aber wollen sie nicht so gütig seyn / und jhre Stelle einnehmen?
MASANIELLO. Ich wil an diesem Orte sitzen. Jhr / bringet mir den Stuhl hieher.
Er rufft Ristaldi, der muß jhn zu Ende des Theatri setzen.
RISTALDI ad Spectatores. O verfluchter Schimpff! sollen wir die angenehme Ruh mit solchen Diensten erkauffen?
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Masaniello
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