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[147] DER WANDERER zum hoffertigen.
12. Schwig still, du rotzger narr, du gelber!
Was schiltst du den? Bedenck dich selber!
Keyn grösser narr ist undr uns allen.
Dein weiß thut nyemandts wolgefallen
Dann dir alleyn, das wiß furwar.
Du streichst dein hoßn und schwingst dein har
Und gost den leuten zu gesicht.
Du meynst, es leb keyn schöner nicht
Dann du alleyn; es felt dir weit.
Wann dir einr ein gutn morgen beut,
So magst im kum vor hoffart dancken,
Gost auff der gassen umb zu schwancken
Und bsychst dich selbs hynden und voren,
Wie dir stan an die narrenoren.
Du weyst vor lauter hoffart nit,
Wie du den narren stellen wit
Und wie d im machen solt ein kleydt,
Das der narr am allrliebsten dreyt.
Ein sydin wames machst im an,
Dann muß er zwen deylt hoßen han
Mit syden gfütert und zerschnitten;
Im winter furst in umb im schlitten
Und wilt dehn narren mit hoffieren,
Du möchtest zu eim dreck erfrieren.
So fintlich machst dein narren schwitzen,
Blibst doch wol hynderm ofen sitzen.[147]
Doch thust im summer auch also.
Wann ander seind des schattens fro,
So lauffst du an die sonn zum dantz.
Da schenckt dein Gret dir einen krantz,
Des sich dein narr thut frewen ser.
Denckst nit, das er dich kostet mer,
Dann seiner hundert werden gacht.
Noch frewt dichs, das in Greth hat gmacht.
Darnach so mant sye stets an dir,
Spricht: »Hans, wann wilt du kramen mir
Und mir auch einmal etwas schencken,
Dabey ich dein auch mag gedencken?«
So kramst ir dann pantöflein, schu,
Ein hubschen schleyer auch darzu
Und meynst, du habest wol gefochten;
So hat sye dich inn d kapp geflochten,
Darinn du trewlich thust beharren,
Gleich wie thun ander doppelnarren.