[3] Wenn mit Dunkel und mit Schweigen
Mutter Nacht dein Bett umhüllt,
Lausche, wie mein Zaubergeigen
Heimlich dir die Kammer füllt.
Lausche, wie dich Wunderglocken
Fromm zur heilgen Tiefe locken.
In der Tiefe wohnt die Ruh,
Und die Tiefe/ das bist du.
Frieden ihm, so dir zur Seiten
Atmend ruht; er ist dein Schild.
Frieden allen Erdenbreiten,
Jedem Gottesebenbild!
Gib den Hütten dein Erbarmen
Und dem Glück ein froh Umarmen.
Ohne Güte keine Ruh.
Jedes Antlitz/ das bist du.
Engel, heitre Lichtgestalten,
Steigen aus dem dunkeln Land
Und in deine Hände falten
Kosend sie die Kinderhand.
Sieh doch, deine toten Lieben
Sind dir alle treu geblieben;
Mutterherz heißt ihre Ruh.
Deine Kinder/ das bist du.
[3]
Spürst du auch, wie auf dein Grüßen
Harrt ein treuer Paladin?
Aus der Ferne dir zu Füßen
Kann ihn deine Sehnsucht ziehn.
Gib dein Auge seinem Auge;
Eins im andern sauge, sauge
Heimatswonne, Heimatsruh.
Du bist ich, und ich bin du.
Horch, mein Lieb, die Zaubergeigen
Singen Hochzeitsmelodein,
Und der bunte Sternenreigen
Stimmt und funkelt üppig drein.
Welten schwärmen dort bei Welten,
Wiegen sich in blauen Zelten,
Summen uns in selge Ruh ...
Ich bin Stern, und Stern bist du.