Dem
zur Tapferkeit Wohlgebohrnen
und zur Ruhmherligkeit auserkohrnen
fürtreflichem Helden /
HERRN
Heinrichen von Delwich / ehmahligem
der Königlichen
Schwedischen Heersmacht / nunmehr aber des
Hochmögenden Niederländischen Stahts /
neben andern / Hochbesteltem Kriegs-
haupte / Alles selbsterwünschte
Heil und Krieges- und
Sieges-Glük
zuvor![5]
Vergönn' / O Held / daß dieser Held /
den ich alhier auf Blätter mahle /
mag stehn / in deinem Heldensaale /
den Heldenbildern zugeselt;
die seine Mauren überzieren /
und manches Hertz und Auge rühren.
Es ist der Große Wunderheld;
es ist der tapfere Zareer /
der Fürst und Heiland der Ebräer;
der tausend auf einmahl gefelt /
der tausend Hälse hat zerbrochen /
mit einem Eselsbakkenknochen.
Für dessen starker Faust erschraak
das stärkste Heer der kühnsten Krieger /
ja selbst der sonst berühmten Sieger
erworbner Ruhm erstorben lag;
auf dessen Wink die Riesen zittern /
die Tohr' und Mauren musten schüttern.
Ein solcher ists / ein solcher Held /
der hier bei Dir sucht seine Wonne /
bei Dir / der Helden Glantz' und Sonne /
und wil / imfal es Dir gefelt /
sich deiner Heldenfaust ergeben /
in deinem Schutz und Schirm zu leben.
So nim ihn dan / aus meiner Hand /
den tapfren Simson / hin zur Grabe /
O tapfrer Delwich; die ich habe /
als meiner treusten Treue Pfand /[7]
die Du zwar ohne dis erkennet /
Dir zuzueignen längst benennet.
Hiervor begehr' ich nichts / als dis /
daß deine Gunst / die ich verspühre
von Jahren her / sich nie verliere.
Erhalt' ich dis / so sol gewis
aus allen meinen Federkielen
nichts / als nur Delwichs Kriegs-Ruhm / spielen.
Und dieses sol tauren / so
lange / als ich heisse
Filip von Zesen.
Ausgewählte Ausgaben von
Simson
|
Buchempfehlung
Zwei späte Novellen der Autorin, die feststellte: »Eine gescheite Frau hat Millionen geborener Feinde: alle dummen Männer.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro