[374] Aufzuchtkästen, Vorrichtungen zum Ausbrüten und zur Aufzucht jungen Federviehes, namentlich der Hühnervögel.
Einfache Brutkästen gehören zur Einrichtung jedes Federviehstalles. Für die Aufzucht jungen Geflügels sind besondere Schutzvorrichtungen gegen Raubtiere und Witterung sowie Sicherung gegen das Verlaufen nötig. Ein mäßiger Schutz wird durch die weitverbreiteten, aus Weiden geflochtenen kegelförmigen Küchelkörbe gewährt. Höheren Anforderungen entspricht der von A. v. Rueff 1875 konstruierte Aufzuchtkästen. Durch verschiedenartige Einstellung seiner Bestandteile wird die Henne während der ersten Brutzeit auf dem Neste festgehalten, später ihr ein kleiner vergitterter Vorhof zur Futteraufnahme und zum Staubbade gewährt. Die Küchel können getrennt von der Glucke gefüttert, wenn sie kräftiger sind, auch in das Freie entlassen werden, während die Glucke zurückgehalten wird. Der ganze Karten, dessen Laufraum keinen Boden hat, kann in das Freie auf frischen Rasen gestellt werden, so daß die Hühnerfamilie die Vorteile einer natürlichen Entwicklung genießt, dabei aber doch vor Witterung und Raubtieren geschützt ist. Der Karten sichert eine gute Aufzucht auch der empfindlicheren Arten. Vgl. a. Federviehställe.
Literatur: Rueff, A. v., Bau und Einrichtung der Stallungen und Aufenthaltsorte unsrer nutzbaren Haustiere, Stuttgart 1875, S. 328 ff.; Tiedemann, L. v., Das landwirtschaftliche Bauwesen, 3. Aufl., Halle a. S. 1898, S. 448.
v. Tiedemann.