[138] Böschungskegel. Wenn ein Durchlaß oder eine Brücke, die in einem Straßen- oder Eisenbahndamm gelegen ist, an den Stirnen durch sogenannte Stirnflügel (Flügelmauern, senkrecht zur Durchlaßachse bezw. parallel zur Brückenachse) abgeschlossen ist, so schließen sich an letztere die angrenzenden Dammböschungen in Form von Kegeln, den sogenannten Böschungskegeln, an.
Ist, wie meist der Fall, der Damm aus Erde geschüttet und will man den Böschungskegel aus gleichem Material herstellen, so entsteht ein Erdkegel; die Erzeugenden des letzteren müssen die gleiche Neigung wie die Dammböschung haben, und die Basis des Erdkegels ist ein Viertelkreis. Hierbei erhalten die Stirnflügel eine große Länge und werden dadurch sehr teuer. Sollen dieselben kürzer ausfallen, so muß man die Erzeugenden des Böschungskegels steiler halten als die Dammböschung und kann deshalb den Kegel nicht mehr aus Erde herstellen. Geeignete Materialien dafür sind Steinschüttungen, Steinpackungen und Trockenmauerwerk; letzteres gestattet die steilste Böschung (1/2malig, selbst noch steiler); in solchen Fällen ist die Basis des Böschungskegels eine Viertelellipse.
Literatur: Schmitt, E., Der Erdkunstbau auf Straßen und Eisenbahnen, Teil I, Leipzig 1871.
Schmitt-Darmstadt.