Dreiecksnetz, Dreieckspunkt

[101] Dreiecksnetz, Dreieckspunkt. Ist ein System von Dreiecken so angeordnet, daß benachbarte Dreiecke mindestens eine Seite gemeinschaftlich haben, so können, sobald in jedem Dreieck die Winkel gemessen sind und nur in irgend einem Dreieck eine einzige Seite (Basis, s.d.) bekannt ist, sämtliche übrigen Seiten von Dreieck zu Dreieck fortschreitend berechnet werden.

Derartige Dreieckssysteme nennt man Dreiecksnetze (in besonderen Fällen Dreieckskette, -kranz), die Punkte, in denen die Seiten zusammentreffen, Dreieckspunkte (trigonometrische Punkte). Dieselben werden in der Land- und Erdmessung verwendet, um Entfernungen auf der Erdoberfläche zu bestimmen, die nicht unmittelbar gemessen werden können (für diesen Fall zuerst von Snellius 1617), sowie als grundlegende Systeme, um die gegenseitige Lage von Punkten in einem auf eine bestimmte Berechnungsfläche bezogenen Koordinatensystem anzugeben. Näheres s. Triangulierung sowie die dort bezeichneten weiteren Artikel.

Reinhertz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 101.
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