Eiweißleim

[374] Eiweißleim (Kleberleim), ein durch kurze Gärung veränderter Kleber (s.d.), dient als Leimersatzmittel.

Zu seiner Darstellung läßt man feuchten Kleber bei einer 25° nicht übersteigenden Temperatur so lange gären, bis er flüssig geworden ist. Alsdann wird die flüssige Masse in Formen gegossen und zunächst in diesen bei 25–30° getrocknet. Wenn die erhaltenen Täfelchen oberflächlich hart geworden sind, werden sie aus den Formen herausgenommen und dem völligen Austrocknen überlassen. – Der Eiweißleim wird zum Leimen von Holz, Leder, Papier u.s.w., als Kitt für Porzellan, Steingut, Glas, zum Klären von Flüssigkeiten, zur Appretur und als Beize in der Färberei und Druckerei verwendet.

(W. Kerp) Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 374.
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