Horn

[140] Horn wird, wie auch die Hornspäne, auf Stickstoffdünger verarbeitet, und zwar durch Rösten oder Dämpfen.

Beim Rösten wird das Horn in eisernen Gefäßen unter kräftigem Rühren stark erhitzt, wobei jedes Anbrennen vermieden werden muß, da dasselbe große Stickstoffverluste zur Folge haben würde. Nach dem Rösten und Erkalten ist es brüchig und leicht zu mahlen. Das Dämpfen des Hornes geschieht in sogenannten Digestoren, das sind geschlossene eiserne Kessel, welche mit einem Dampfkessel in Verbindung stehen. In dem Digestor wird das Horn ca. 2 Stunden lang unter einem Druck von 2–3 Atmosphären mit Dampf behandelt. Nach dem Dämpfen bildet das Horn eine weiche elastische Masse, welche in den Trockenstuben zu einer leicht zerreiblichen glasigen Substanz zusammentrocknet und als solche leicht gemahlen werden kann. Gemahlen kommt es als Hornmehl in den Handel. Kommt das Horn in größeren Stücken in den Handel, wie z.B. als Horn der Wiederkäuer, so enthält es 13–14% Stickstoff, welcher bei den Hornspänen infolge der Verunreinigungen der Werkstatt bis auf 7–8% heruntergehen kann.

Weitz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 140.
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