[162] Hypäthros, s.v.w. unter freiem Himmel; jene griechischen Tempel hießen Hypäthraltempel, die im Dache und in der Decke eine Lichtöffnung (Opaion) hatten.
Es waren dies stets nur die größeren Tempel, die eine besondere Beleuchtung erforderten, und da dann auch die Spannweite eine größere war, erschien die Cella durch zwei Säulenreihen in drei ungleich große Schiffe geteilt; auf diesen Säulen standen dann kleinere Säulen, welche die Deckenbalken zu tragen hatten. Das einzige noch einigermaßen wohlerhaltene diesbezügliche Beispiel bietet der Poseidon-Tempel zu Pästum.
Literatur: [1] Vitruvii, M. R, Architectura, 2. Buch, Kap. 2. [2] Roß, Hypaithraltempel Halle 1846. [3] Bötticher, Karl, Der Hypaithraltempel, Potsdam 1847. [4] Handbuch der Architektur, 2. Teil, Bd. 1; Durm, J., Baukunst der Griechen, Darmstadt 1881.
Weinbrenner.