[502] Klangfiguren (Chladnis Klangfiguren), Interferenzerscheinungen, bei welchen zwei sich kreuzende Wellenbewegungen eine elastische Platte in stehende Schwingungen versetzen. Je zwei benachbarte Abteilungen der Platte sind in entgegengesetzter Schwingungsphase begriffen und durch eine Knotenlinie getrennt.
Man bedient sich zur Erzeugung der Klangfiguren quadratischer oder kreisförmiger Platten aus Glas oder Messing, Klangscheiben, die man in horizontaler Lage in ihrer Mitte festklemmt und durch Anstreichen mit einem Violinbogen ins Tönen bringt. Aufgestreuter Sand bleibt über den Knotenlinien liegen. Durch Wechsel des Erregungspunktes der Platte und durch Dämpfung[502] der Randpunkte, an welchen man Knotenlinien erzeugen will, läßt sich die Tonhöhe und damit Gestalt und Zahl der Abteilungen mannigfach verändern. Näheres s. Frick-Lehmann, Physik. Technik, 7. Aufl., Braunschweig 1904, I, S. 1363, oder Reis, Lehrb. d. Physik, 8. Aufl., Leipzig 1893, S. 286.
Aug. Schmidt.