Kognaköl

[543] Kognaköl (Kognakäther, Kognakessenz, Weinbeeröl, Drusenöl), der Aethyläther der Oenanthsäure C7H14O2, besitzt starken Weingeruch und scharfen Geschmack, ist in geringer Menge im Wein, in etwas größerer in der Weinhefe enthalten, aus welcher man ihn darstellt.

Zu diesem Zwecke wird die Hefe abgepreßt, wieder mit Wasser angerührt, ein wenig Schwefelsäure zugesetzt und dann so lange destilliert, als auf dem Destillat noch Oeltröpfchen vorhanden sind. 2500 kg Hefe liefern nur 1 kg Kognakäther. Derselbe erteilt dem Branntwein, in sehr geringen Mengen zugesetzt, den Geruch und Geschmack von Kognak. Wegen des hohen Preises des ersten Kognaköles benutzt man jedoch zur Darstellung von künstlichem Kognak jetzt allgemein das viel billigere und auch im Geruch noch angenehmere künstliche Kognaköl, erhalten durch Aetherifikation der Fettsäuren des Kokosnußöles (s.d.).

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 543.
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