Kragsteine

[661] Kragsteine, vor die Flucht einer Mauer vortretende Steine, die entweder die Spannweite einer Ueberdeckungskonstruktion (Gewölbe oder Balkendecke, Fig. 1 und 2) verkleinern oder den Pforten oder der Schwelle, den Gurt- oder Gratbogen einer höher hinausragenden Wand-, Dach- oder Gewölbekonstruktion als Stütze dienen sollen (Fig. 3) und der Belastung entsprechend zu bemessen sind. Bei den Profan- und Kirchenbauten des Mittelalters erhielten derartige Kragsteine häufig eine reiche Profilierung und sogar figürlichen Schmuck.


Literatur: Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonné de l'architecture française etc., Bd. 4, Paris 1861.

L. v. Willmann.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 661.
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