[233] Lückenprofilierung betrifft die Formung der Zahnlücken an Zahnrädern, an den Kolben von Kapselpumpen, an Fräsen, Sägen u.a.
Ueberall wo ein außerhalb des Teilkreises liegender Punkt eines Rades frei durch eine Lücke des andern Rades gehen soll, muß die Lücke den sogenannten gefährlichen Weg des Punktes mit gewissem Spielraum umhüllen. Um z.B. die Bahn des Punktes p des unteren Rades (s. die Figur, links) relativ zu dem oberen Rade zu erhalten, trage man von dem Berührungspunkte der Teilkreise c aus gleiche Bogenlängen ab, so daß bei der Drehung z.B. Punkt II auf 2 fallen würde und die Länge p II dann von 2 ausgehen müßte, in einer Richtung, die man hierfür nicht genauer zu ermitteln braucht. Die Bogen, die man mit p II von 2 aus, ferner mit p III von 3 aus... schlägt, umhüllen die Bahn von p. Ebenso erhält man die Bahn des Punktes q (s. die Figur, rechts) des oberen Rades gegen das untere Rad als Umhüllung der Bogen, die mit q2 von II, mit q3 von III aus..., auch mit qc um c geschlagen sind. Das Beispiel entspricht einem Kapselgebläse (Bd. 5, S. 377, Fig. 5 und 6). Ist der Punkt p der Mittelpunkt eines Kreises, so hat man zu der verlängerten Epicykloide, die er beschreibt, die Aequidistante in einem Abstande gleich dem Radius außen um die Bahn zu legen, um das Lückenprofil zu erhalten. Bei Zahnrädern kommen die Fußflanken immer nur auf ein kurzes Stück innerhalb des Teilkreises zum Angriff; darum wäre es nicht notwendig, die Zahnkurve (Evolvente, Cykloide) weiter nach innen auszubilden, es ist aber üblich und zweckmäßig, weil diese Kurve die zulässig größte Stärke des Zahnfußes umschreibt und der Kopf des Gegenzahnes mit ihr nach Abnutzung der theoretisch benutzten Zahnflanke auch wirklich arbeitet [1]. Bei Schneidzeugen mit Zähnen, den Fräsen, Sägen u.s.w., richtet sich die Lückenweite nach der bei einem Schnitt aufzunehmenden Menge an Spänen und ist demnach für Holzbearbeitung größer als für Metallbearbeitung; die Profilform hängt von der für den Zahn beim Nachschleifen einzuhaltenden Zahnform ab. Die einspringenden Kanten sind abzurunden.
Literatur: [1] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1894, S. 168170.
Lindner.