Mappen

[301] Mappen, in einfachster Form buchdeckelartige Zusammenstellung zweier Pappdeckel, die durch einen weichen Rücken aus Leder oder Stoff verbunden und deren Ecken meist ebenfalls mit haltbarerem Stoff umkleidet sind.[301]

Um zu verhindern, daß der Inhalt herausfällt, werden Bänderpaare durch nahe am Rande eingeschlagene korrespondierende Löcher gezogen und befestigt, die ein Zusammenbinden der Deckel auf drei Seiten ermöglichen. Im Innern werden auch bewegliche Klappen aus Karton mit Kalikobezug angeordnet, besonders bei größeren Mappen für Zeichnungen. Bei Schreibmappen wurde früher ein drittes schmales Deckelstück als Verschlußklappe angebracht, die gegebenenfalls das Oberteil der auf die Mitte des Vorderdeckels aufgenieteten Schließvorrichtung trägt. Die moderne Schreibmappe zeigt mehr die Form einer lose zusammengeklappten Schreibunterlage, die aus schwach gefüttertem besserem Leder oder dessen Imitation besteht, atlasbezogene flache Taschen besitzt und in deren Mitte ein Löschbuch befestigt ist. Den Uebergang zum taschenartigen Behälter bilden die Akten- und Notenmappen, von welchen die erstere ebenfalls eine Ueberfallklappe, die letztere an deren Stelle zwei Handgriffriemen aufweist. Zur Herstellung des Seitenschlusses wird hier ein handbreiter Leder- oder Kalikostreifen mehrfach fächerartig der Länge nach, sodann aber unter Bildung spitzwinkliger Eckfalten in der Querrichtung gebrochen.

Saalfeld.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 301-302.
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