Mechanismen [2]

[351] Mechanismen mit Bandtrieb oder Bandtriebmechanismen, auch kurz Bandmechanismen genannt, sind solche, bei denen die Bewegungsübertragung durch fügsame Körper, Riemen, Bänder, Seile, Schnüre, Ketten u.s.w. infolge ihrer Anschmiegung an starre Körper vermittelt wird, d.h. durch Bandtrieb erfolgt.

In Fig. 1 ist z.B. ein Mechanismus mit Bandtrieb dargestellt, bei welchem die Bewegung der beiden im Gliede a um die Achsen F, θ rotierenden Scheiben S, Σ durch einen umschließenden Riemen bb' vermittelt wird. Bei der kinematischen Behandlung dieses Mechanismus kann man die Bewegung dieser Scheiben theoretisch auch dadurch bewirkt annehmen, daß man z.B. das Riemenstück b durch einen starren in seiner Längsrichtung bewegten Stab b ersetzt, an dem die Scheiben ohne Gleitung rollen.

In Fig. 2 ist ein andrer Mechanismus mit Bandtrieb dargestellt. Dieser besteht aus einer um die feste Achse θ rotierenden Welle Σ die aus einem dickeren und einem dünneren Zylinder gebildet ist, und aus zwei Seilen b, b', von denen das Seil b um den dünneren, das Seil b' um den dickeren Zylinder gewunden ist. An den nicht mit der Welle verbundenen freien Enden dieser beiden Seile b, b' wirken die Kräfte Q, Q', die den Kraftschluß (s. Kinematische Kette) hervorbringen. Bei der kinematischen Behandlung kann man in gleicher Weise, wie oben angegeben, die Seile b, b' durch starre Stäbe ersetzen. – In analoger Weise lassen sich alle Mechanismen mit Bandtrieb in kinematischer Hinsicht als Mechanismen betrachten, die aus starren Gliedern bestehen.


Literatur: Burmester, L., Kinematische Untersuchung der Mechanismen mit Bandtrieb, Civilingenieur 1889, S. 131.

Burmester.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 351.
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