[57] Pechmakadam kann als ein Beton angesehen werden, bei dem das Bindemittel eine erhärtende, teer- oder pechartige Masse ist, ähnlich (aber billiger) wie beim Asphaltbeton.
Der in Deutschland kaum gebräuchliche Pechmakadam wird namentlich in England mehrfach, auch in der verwandten Form als Asphaltbeton, benutzt, und zwar sowohl als Unterlage für Steinpflaster, dessen Fugen dann oft mit einem ähnlichen Bindemittel ausgegossen werden [1], als auch zur eigentlichen unmittelbaren Straßendecke für leichten Verkehr. Empfohlen wird der Pechmakadam auch als Unterlage für Asphaltstraßendecken, namentlich bei feuchtem Untergrund [2]. Pechmakadam ist gut elastisch und wasserdicht, wenn Pech und Teer die Zwischenräume zwischen den Steinen vollkommen ausfüllen. Das Mischen und Einbauen muß deshalb in warmem Zustande mit so dünnflüssigem Bindemittel vorgenommen werden [3], daß es in alle Zwischenräume gut eindringt. Das Einschmelzen des festen Peches erfolgt daher meistens unter Verwendung eines dünnflüssigen Lösungsmittels, Kreosotöl u. dergl. Alleinige Verwendung eines flüssigen Bindemittels, z.B. Teers, ist nicht zu empfehlen, da der Pechmakadam dann bei warmem Wetter zu weich wird. Das richtige Mischungsverhältnis von Pech und Oel, bei dem ein gutes Einhüllen der Steine stattfindet und nach dem Erhärten doch noch genügende Fertigkeit und Härte vorhanden ist, muß ausprobiert werden. Der nicht sehr großen Härte des Bindemittels gegenüber darf diejenige des Steinmaterials nicht zu groß sein, da sonst infolge ungleicher Abnutzung die Steine einzeln frei werden und ausbrechen, was Unebenheiten und rasche Zerstörung zur Folge hat. Kalkstein hat sich in dieser Beziehung als geeignetes Material erwiesen.
Literatur: [1] Laißle, Straßenbau in Handbuch der Ingenieurwissenschaften, Bd. 1, VI. Kap., 2. Aufl., Leipzig 1884, S. 214. [2] Dietrich, Die Asphaltstraßen, Berlin 1882, S. 105 ff. [3] Kaven, A. v., Der Wegebau, 2. Aufl., Hannover 1870, S. 563 ff.
Bräuler.