Schlauder

[705] Schlauder (s.a. Anker, Bd. 1, S. 211 unten).

1. Lange Eisenstange von rundem oder vierkantigem Querschnitt, die den Zweck hat,: zwei gegenüberstehende Mauern miteinander zu verbinden. An den Enden der durch das Mauerwerk reichenden Stange sind Schließen mit Keilen oder Schrauben angebracht. Bei der Eigenschaft des Eisens, bei Temperaturunterschied sein Volumen zu ändern, ist dieser Veränderung durch Anziehen oder Nachlassen der Keile oder Schrauben zu begegnen. Vorteilhaft ist eine Doppelmuffe in der Mitte (Fig. 1). 2. Bei Balkenlagen (s. Bd. 1, S. 529 ff.) sind kurze Schlaudern von 0,60–0,90 m Länge an den Enden der Haupt- oder Vollbalken zu befestigen (Kopfanker) (Fig. 2) und deren Enden mittels einfachem Schlüssel oder Schließe mit dem Mauerwerk zu verbinden. Diese Verbindung wird um so wirksamer sein, je mehr Steine der Schlüssel erfaßt. In manchen Fällen genügt die Ummauerung des Schlüssels, besser aber ist ein Durchführen der Schlauder durch die ganze Mauer, wo dann ein verzierter Schlüssel zur Anwendung kommen kann (Fig. 3 und 4).

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 705.
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