Farbrasterplatten

[255] Farbrasterplatten. Die Entwicklung und weitere Behandlung der Autochromplatten hat bedeutende Vereinfachungen erfahren. Es wird Rapidentwicklern der Vorzug gegeben.

Gebr. Lumiere empfehlen Metachinon mit Ammoniakzusatz. Die Entwicklung erfolgt unter zeitweiliger Betrachtung der Platte bei sehr dunklem rotem Lichte. Nach erfolgter Entwicklung erfolgt die Auflösung des metallischen Silbers durch eine saure Permanganat- oder besser durch eine Kaliumbichromatlösung. Das Diapositiv ist direkt brauchbar, oder es kann noch durch einen Entwickler unter Einwirkung von Tageslicht oder starkem Bogenlampenlichte das Bromsilber geschwärzt werden. Von allen Farbrasterplatten hat heute die Autochromplatte die größte Verbreitung. Von den wichtigsten andern Farbrasterplatten, welche tatsächlich erzeugt wurden, wären folgende zu erwähnen. Die Omnicoloreplatte von Jougla hat einen Kreuzlinienraster und zeigt trotz größerer Transparenz geringere Lichtempfindlichkeit als die Autochromplatte. Die Dioptichromplatte von Dufay hat ebenfalls einen mit Hilfe mechanisch aufgedruckter Fettfarbreserven hergestellten Kreuzlinienraster. Die Colourplatte von Thames hat einen ziemlich groben Raster aus roten und grünen kreisrunden Elementen von ca. 0,1 cm Durchmesser, deren Zwischenräume mit blauer Farbe ausgefüllt sind. Deutsche Farbenfilms von Robert Krayn sind Zelluloidfilms mit Kreuzlinienraster, welche mit Hilfe mechanischer Druckverfahren aufgebracht werden. Von andern Farbrastern, welche jedoch praktisch in größerem Maßstabe nicht zur Ausführung gelangten, wäre der Ruthraster zu erwähnen, welcher gefärbte Harzteilchen besitzt, die durch einen Versprühapparat auf die Glasplatte aufgebracht werden.

v. Schrott.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 255.
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