Doppel- und Tripelwellblech

[154] Doppel- und Tripelwellblech. Seit einigen Jahren werden nach den Vorschriften von Ingenieur Knutson neue Feinblechformen hergestellt, welche in wirtschaftlicher und konstruktiver Beziehung gewaltige Vorteile aufweisen gegenüber dem gewöhnlichen Wellblech.

Das Doppelwellblech wird in zwei verschiedenen Formen hergestellt, nämlich als Flachblech (Fig. 1) und als Trägerblech für Blechstärken zwischen 1 und 2 mm liegend. Ebenso wird bei dem Tripelwellblech unterschieden zwischen dem Flachblech (Fig. 2) und dem Trägerblech, wobei in beiden Fällen mit einer normalen Baubreite von 400, 500 oder 600 mm gerechnet werden kann. Die neuen Knutsonschen Wellbleche zeigen bei derselben Baubreite wie die alten Wellbleche wesentlich größere Widerstandsmomente, wodurch eine vermehrte Verwendung des Wellbleches sich ergibt. Ganz besonders geeignet erscheinen die vom Erfinder vorgeschlagenen Bauweisen für Decken- und Brückenbeläge (Fig. 3), wobei eine Eigengewichtsverminderung von mindestens 100% nachgewiesen werden kann, während bei der Ersetzung der alten Form durch die neue eine durchschnittliche Eisenersparnis von 20–30% festgestellt werden kann. Auffallend ist die Leistungsfähigkeit der neuen Feinbleche bei freitragenden Wellblechdächern, welche unter Verwendung der alten Wellblechformen für größere Spannweiten wie 15 m unwirtschaftlich sind, während bei Benutzung von Knutsonschem Doppelblech Spannweiten von 30–35 m, bei Tripelblech Spannweiten bis 40 m (Fig. 4) überwunden werden können.


Literatur: Der Eisenbau, 2. Jahrg., Leipzig 1911.

Hoch.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 154.
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