Doppelaufzug

[177] Doppelaufzug, ein zur Hebung von Baumaterialien, namentlich von Mörtel und Backsteinen, mit zwei Förderschalen versehener Aufzug, bei welchem diese an einem über zwei festgelagerte Rollen laufenden Seil hängen, entsprechend geführt sind und sich durch ihr Eigengewicht nahezu im Gleichgewicht halten, so daß beim Aufziehen (ähnlich wie beim Bremsberg) nur das Gewicht der Last zu überwinden ist.

Wird die Anlage durch Wasserbelastung betrieben, so wird aus der städtischen Wasserleitung durch ein Steigrohr in den oben befindlichen leeren Karten so viel Wasser eingelassen, daß er das Uebergewicht erhält und durch sein Herabsinken den beladenen Karten in die Höhe zieht, wobei die Fahrgeschwindigkeit durch eine Bremse geregelt werden kann. Wird eine Winde verwendet, so wickeln sich die über die oben befindlichen Rollen laufenden, an den Förderschalen beteiligten und nach unten verlängerten Seile entgegengesetzt auf die Windetrommel auf bezw. ab, und an der Winde sind dann zwei Sperräder mit entgegengesetzt gerichteten Zähnen erforderlich, da bei dem abwechselnden Heben der beiden Förderschalen die Drehung der Kurbel entgegengesetzt erfolgt.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 177.
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