Ajalbert

[216] Ajalbert (spr. aschalbär), Jean, franz. Advokat und Schriftsteller, geb. 1863 in Levallois-Perret bei Paris, kämpfte für die Abschaffung des Privilegs der Advokatur und wurde deshalb 1893 von der Pariser Advokatengilde zeitweise ausgeschlossen. Er debütierte in der Literatur mit den dem Volksleben entnommenen realistischen Gedichten »Sur le vif« (1886), ließ den naturalistischen Roman »Le P'tit« (1888) folgen, schrieb nach einem Aufenthalt in Deutschland interessante »Notes für Berlin« (1894), beteiligte sich mit Eifer am Feldzuge für die Revision des Dreyfusprozesses und sammelte seine geharnischten Artikel darüber in den Büchern »Sous le sabre« (1898) und »Les deux justices« (1899). Sein Hauptwerk ist der Theaterroman »La Tournée« (1901). Für das Théâtre Libre dramatisierte er mit großem Erfolg Goncourts überaus naturalistische »Fille Elisa« (1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 216.
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