Ari Thorglisson

[769] Ari Thorglisson, der Vater der isländischen Literatur, geb. 1067, gest. 1148, war der erste Isländer, der die Muttersprache zu historischen Aufzeichnungen benutzte; doch ist uns nur ein Werk von ihm erhalten, die sogen. »Íslendingabók« (»Libellus Islandorum«), welche die Geschichte Islands von der Besiedelung an (um 870) bis 1120 kurz erzählt, mit besonderer Berücksichtigung der Verfassungs- und Kirchengeschichte (vollendet zwischen 1134 und 1138). Ein älteres Buch, das denselben Stoff ausführlicher behandelte, ist verloren, doch sind Teile desselben in andre Werke (»Landnámabók«, »Noregs Konungasogur«) aufgenommen. Ausgaben der »Islendingabók« lieferten Th. Möbius (Leipz. 1869), Finnur Jonsson (Kopenh. 1887). W. Golther (Halle 1892) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 769.
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