Aruinseln

[833] Aruinseln (Arruinseln), zur niederländ. Residentschaft Amboina gehörige Inselgruppe des Indischen Archipels (s. Karte »Hinterindien«), 1875 von Beccari durchforscht, zwischen 5 und 7° südl. Br., besteht aus einer 125 km langen, 82 km breiten Hauptinsel (malaiisch Tanna-Besar, »großes Land«), die durch zwei flußähnliche, unschiffbare Kanäle in drei Inseln: Wokan, Kobrur und Trangan, geteilt wird, und 80 kleinern, meist unbewohnten Eilanden, insgesamt 8614 qkm mit (1895) 21,599 Einw. Die A. sind niedrig und haben schwer zugängliche, im O. von Korallenriffen eingefaßte Steilküsten. Der Boden ist Korallenkalk, aber fruchtbar und mit üppiger Vegetation bedeckt. Auffallend ist der Reichtum an Tieren, besonders an Vögeln, die großenteils mit denen von Neuguinea übereinstimmen. Auch die Bewohner gleichen mehr denen Neuguineas als denen der Molukken. Wallace hat daraus geschlossen, daß die A. ursprünglich ein Teil von Neuguinea waren. Der ganz in den Händen der Chinesen, Makassaren und Buggisen befindliche lebhafte Handel mit Trepang, Schildpatt, eßbaren [833] Schwalbennestern und Paradiesvögeln konzentriert sich im Hafen Dobbo auf der Insel Wamar. Vgl. Riedel, Der Aruarchipel und seine Bewohner (Berl. 1885); Ribbe, Die A. (Dresd. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 833-834.
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