Äthylchlorīd

[42] Äthylchlorīd (Chloräthyl, Monochloräthan, Chlorwasserstoffäther, Salzäther) C2H5Cl entsteht bei Einwirkung von Chlor auf Alkohol oder auf Äthan, wird dargestellt durch Einleiten von Chlorwasserstoff in Alkohol und als Nebenprodukt bei der Chloral bereitung erhalten. Es ist eine farblose Flüssigkeit, riecht ätherartig, schmeckt süßlich gewürzhaft, spez. Gew. 0,92, siedet bei 12,5°, ist wenig löslich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Äther, leicht entzündlich, gibt mit Chlor Äthylidenchlorid CH3.CHCl2, zuletzt Perchloräther C2Cl6. Eine zwischen 110 und 130° siedende Mischung dieser Substitutionsprodukte ist der Aransche Äther (Aether anaestheticus), der ätherartig aromatisch riecht, süßlich brennend schmeckt und als örtliches anästhetisches Mittel benutzt wurde. Jetzt verwendet man Ä. in der Teerfarbenindustrie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 42.
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