Baar [3]

[218] Baar, vormals reichsunmittelbare Landgrafschaft im südlichen Baden und dem angrenzenden Teil von Württemberg, der Hauptbestandteil des Fürstentums Fürstenberg, etwa 600 qkm (11 QM.) groß mit 50,000 Einw. Die B. bildet ein Plateau, das Jura und Schwarzwald verbindet und sich im Lupfen 976 m ü. M. erhebt; die gegen N. liegende höchste Gegend wird besonders noch »Auf der B.« genannt. Die Donau (nebst ihren Quellflüssen Brigach und Brege) durchfließt die B. von W. gegen O.; im N. entspringt der Neckar. Die Bewohner der B., von schöner Gestalt, erwerben sich namentlich durch Strohflechterei und Verfertigung von Spieluhren und Holzschnitzereien ihren Unterhalt. Hauptort ist Donaueschingen. – Der Name B. oder Para begriff im 9. Jahrh. den weiten Landstrich in sich, den das Bertholdische Geschlecht (daher der Name Berchtoltsbaar, 889) innehatte; als der große Gau geteilt wurde, blieb der Name an der Umgebung von Donaueschingen (s. Fürstenberg) haften. Vgl. die »Schriften« des 1870 in Donaueschingen gegründeten Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der B. und der angrenzenden Landesteile (bis 1900: 10 Hefte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 218.
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