Bottego

[270] Bottego, Vittorio, ital. Afrikareisender, geb. 1861 in Parma, gest. 17. März 1897, kam als Offizier 1887 nach der Kolonie Eritrea, unternahm 1891 kleinere Forschungsreisen in das Danakilland und brach 1892 von Berdera aus zum Oberlauf des Djuba auf, nach dessen Erforschung er den Fluß zum Indischen Ozean verfolgte und im September 1893 an der Küste anlangte. Auf einer zweiten Reise, die B. 1895 von Barawa aus unternahm, gelangte er an den See Pagadé, den er Reghina Margherita nannte, stellte dann fest, daß der Omo in den Rudolfsee mündet, und erforschte das Quellgebiet des Sobat. Auf der Wasserscheide zwischen Sobat und Blauem Nil, unweit Gobo, kam es zu einem Gefecht mit verräterischen Somal, in dem B. mit der Mehrzahl seiner Begleiter getötet wurde. Zwei überlebende Offiziere, Vannutelli und Citerni, wurden nach längerer Gefangenschaft an den Negus Menelik gesandt, der sie mit den geretteten Schriftstücken Italien auslieferte. B. veröffentlichte: »Viaggi di scoperta nel cuore dell' Africa: il Giuba esplorato« (Rom 1895); Vannutelli und Citerni: »Seconda spedizione Bòttego, L'Omo« (Mail. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 270.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika