Sobat

[560] Sobat, rechter Nebenfluß des Nils, entsteht unter 8°38' nördl. Br. und 33°11' östl. L. aus den Quellströmen Baro (wohl der größte), Bela, Gelo und Pibor (im Oberlauf Akobo, Ajuba), die an den Abhängen des Kaiser Nikolaus II.-Gebirges (s. d.) entspringen, viele Seen und Sümpfe durchziehen und bei dem alten ägyptischen Fort Nas[se]r zusammenfließen. Etwa auf 650 km bei Hochwasser schiffbar, fließt er durch bevölkertes Gebiet (Nuer) und mündet, 300 m breit und 8 m tief, bei dem Ort S., 700 km südlich von Chartum, in den Weißen Nil (Bahr el Abiad) in dem Gouvernement Obernil (ägypt. Sudan), nachdem er links den Khor Felus (Filus) aus den Uganda-Randgebirgen empfangen hat. Mit einem Entwässerungsgebiet von 245,000 qkm führt er bei Hochwasser dem Nil eine so gewaltige Wassermasse zu, daß er den Strom zurückstaut, bei Niedrigwasser verbieten Sandbänke den Verkehr vollständig. Der Ort S. soll durch einen Kanal mit Bor am Bahr el Gebel verbunden werden, um dessen gewaltige Ausbiegung nach W. für die Schiffahrt zu vermeiden. Der S. wurde von Pruyssenaere, Junker, Bòttego, de Bonchamps, Wellby, Maxse u. Capper und zuletzt von Neumann erforscht, während J. Liddell 1904 das Gebiet zwischen S. und Bahr el Seraf untersuchte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 560.
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