Bovĭo

[289] Bovĭo, Giovanni, ital. Politiker, geb. 1841 in Trani, studierte die Rechte, habilitierte sich in Neapel als Privatdozent für Rechtsphilosophie und wurde 1879 zum außerordentlichen und 1892 zum ordentlichen Professor daselbst ernannt. Seit 1876 gehört er der Deputiertenkammer des Parlaments an, wo er sich durch radikale Ansichten und Beredsamkeit bemerklich machte. Während er einerseits sich der Irredenta anschloß, deren Vizepräsident er wurde, griff er Papst und Kirche heftig an und erregte selbst bei der Linken Anstoß. An den Agitationen für das allgemeine Stimmrecht und für die Abschaffung der Garantiegesetze nahm er hervorragenden Anteil. Er schrieb: »Corso di scienza del diritto« (1877); »Saggio critico del diritto penale« (2. Aufl., Neap. 1877); »Sistema di filosofia«; »Discorsi politici«; »Uomini e tempi« (1879); »Scritti filosofici e politici« (1883); »Sommario della storia dell' diritto in Italia« (1884); »Filosofia del diritto« (4. Aufl. 1894); »Il genio« (1899) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 289.
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