Briganten [1]

[419] Briganten (franz. Brigands, ital. Briganti), Unruhestifter, Aufwiegler, dann soviel wie Straßenräuber, Freibeuter, war zuerst Name der Soldtruppen, welche die Stadt Paris während der Gefangenschaft des Königs Johann (1358) hielt, und die sich bald durch ihre schlechte Ausführung berüchtigt machten. Das Treiben solcher B. verband sich leicht mit der Politik und breitete sich daher besonders in Bürgerkriegen und zur Zeit anarchischer Zustände aus; Insurgenten, die sich zeitweise gegen die bestehende Regierung erhoben, wurden B. genannt. Als Frei- und Streifkorps vereinigten sie dann die Zwecke des Krieges mit denen des Raubes, so zu Ende des 18. Jahrh. in der Vendée, später in Spanien und in Süditalien, wozuletzt nach der Vertreibung der Bourbonen aus Neapel (1860) B. für die Herstellung der alten Dynastie auftraten, das Königreich bis an die Tore der Hauptstadt unsicher machten und militärische Maßregeln gegen sich hervorriefen. Vgl. Dubarry, Le brigandageen Italie (Par. 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 419.
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