Cellamāre

[832] Cellamāre (spr. tschell), Antonio Giudica, Herzog von Giovinazzo, Fürst von, geb. 1657 in Neapel, gest. 16. Mai 1733 in Sevilla, nahm während des Spanischen Erbfolgekriegs spanische Kriegsdienste, ward nach der Schlacht von Luzzara Marschall und geriet 1707 in kaiserliche Gefangenschaft, aus der er erst 1712 befreit wurde. Er betrat nun die diplomatische Laufbahn und ging 1715 als Gesandter nach Paris. Hier war er die Seele der Verschwörung, welche die Erhebung Philipps V. von Spanien zum Regenten während der Minderjährigkeit Ludwigs XV. anstrebte, doch vom Kardinal Dubois 1718 entdeckt wurde; C. ward verhaftet und über die französische Grenze gebracht. Vgl. Vatouts Roman »La conspiration de C., épisode de la Régence« (Par. 1833, 2 Bde.) und Martens, Causes célèbres du droit des gens (2. Aufl., Leipz. 1861).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 832.
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