Chärēmon

[883] Chärēmon, 1) tragischer Dichter zu Athen um 380 v. Chr., schrieb Stücke, die sich durch malerischen Stil auszeichneten, aber sich mehr zur Lektüre als zur Ausführung eigneten. Wir besitzen davon nur einzelne Bruchstücke (gesammelt in Naucks »Tragicorum graecorum fragmenta«, 2. Aufl., Leipz. 1889).

2) Stoischer Naturphilosoph des 1. Jahrh. n. Chr., erst Bibliothekar im Serapistempel zu Alexandria, dann in Gemeinschaft mit dem Peripatetiker Alexander von Ägä Lehrer Neros, zuletzt in Alexandria. In seiner ägyptischen Geschichte erklärte er die Götter Ägyptens in stoisch-allegorischer Weise als Sonne, Mond, Gestirne etc. Die Bruchstücke seiner Schriften stehen in Müllers »Fragmenta historicorum graecorum«, Bd. 3 (Par. 1869).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 883.
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