Demetrĭos Phalēreus

[627] Demetrĭos Phalēreus (d. h. aus Phaleron, Hafenstadt Athens), griech. Philosoph, geb. in niederm Stand um 345 v. Chr., gest. nach 283 in Oberägypten, war ein Schüler Theophrasts, gewann in Athen als Redner so großen Einfluß, daß ihn König Kassandros 318 an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Leitung war die glücklichste Periode in der spätern athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannt haben sollen, daß sie ihm 360 Statuen errichteten. Als 307 Demetrios Poliorketes gegen Athen rückte, ging D., von den wankelmütigen Athenern zum Tode verurteilt, nach Alexandria, wo er, von Ptolemäos Lagi ehrenvoll aufgenommen wurde. Dessen Nachfolger Ptolemäos Philadelphos schickte ihn jedoch nach Oberägypten ins Exil, wo er starb. D. gehörte zur peripatetischen Schule und hinterließ zahlreiche Schriften, von denen aber keine auf uns gekommen ist. Bruchstücke von ihm finden sich bei Müller, »Fragmenta historicorum graecorum«, Bd. 2 (Par. 1848). Mit Unrecht wird ihm ein (unsicher, wann verfaßtes) rhetorisches Werk: »Über den Ausdruck«, beigelegt (hrsg. von Radermacher, Leipz. 1901). Vgl. Ostermann, De Demetrii Phalerei vita etc. (2 Tle., Hersfeld 1847 u. Fulda 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 627.
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