Dörner

[136] Dörner (Seigerdörner) sind Rückstände von der Scheidung leichtschmelziger von strengflüssigen Metallen durch Erhitzen der Legierungen bis zu einer Temperatur, bei der erstere ausschmelzen (»ausseigern«), letztere aber in mehr oder weniger zackigem Zustand als D. zurückbleiben. So entstehen Zinn-[136] und Kupferseigerdörner bei mäßigem Erhitzen von eisenhaltigem Zinn, resp. kupferhaltigem Blei. Beim Seigern einer aus Kupfer, Silber und Blei bestehenden Legierung (»Frischstück«), die behufs Entsilberung von Kupfer durch Zusammenschmelzen desselben mit Blei (»Kupferfrischen«) dargestellt wird, erfolgt neben ausgeschmolzenem silberhaltigen Blei (Werkblei) und im Rückstand bleibendem entsilberten Kupfer (Kienstock) ein aus oxydiertem und metallischem Kupfer und Blei, auch Silber, bestehendes Gemenge (Seigerkrätz, Seigerdörner), das beim Verschmelzen mit bleiischen Zuschlägen (Dörnerarbeit, Krätzfrischen) kupferhaltiges Blei (Dörnerstöcke) liefert; aus diesem geht beim Seigern ein unreines silberhaltiges Blei (Dörnerblei, Krätzwerke) neben Krätzkienstöcken hervor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 136-137.
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