[389] Gauchos (spr. gā-utschos, oder portug. ga-úschos), Mischlinge von Spaniern mit Indianerinnen in den Pampas von Südamerika, die sich mit dem Hüten und Einfangen der Rinder und Pferde beschäftigen und als ausgezeichnete Reiter bekannt sind. Sie wohnen in niedrigen Lehmhütten (Ranchos). Ihre Kleidung besteht in groben Jacken und weiten Hosen (Bombachas), dem wollenen Poncho (s.d.), einem breitkrempigen Strohhut und weitschäftigen Stiefeln mit riesigen Sporen. Ihre geschickt gehandhabten Waffen sind Lasso und Bolas (s.d.). Dazu kommt ein langes Messer in einer ledernen Scheide am Gürtel und Pistole. Die G. sind teils selbst Besitzer von Viehherden, teils stehen sie in Diensten größerer Viehhöfe (Estancias). Sie stehen auf tiefer Bildungsstufe und sind nur der Form nach Katholiken, aber oft äußerst zuverlässig und treu. Abgehärtet und jedem ruhigen Leben abgeneigt, haben sie in den Revolutionskriegen eine ausgezeichnete Reiterei gebildet; jetzt verschwindet der alte Gauchostypus mehr und mehr.